Jeden Freitag kuratieren wir verschiedene Twitter-Accounts zu einem Thema. In dieser Woche: die anstehenden Parlamentswahlen in Afghanistan.
1. Free and Fair Election Forum of Afghanistan (FEFA)
Die unabhängige Institution will demokratische Prozesse in Afghanistan transparenter gestalten. Sie wird dabei unter anderem vom Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen unterstützt. Einer von drei Schwerpunkten ist der Einsatz für demokratische Wahlen. Nach eigenen Angaben beschäftigt FEFA dafür bis zu 10.000 Wahlbeobachter. In ihrer Arbeit begleiten sie den gesamten Wahlprozess, vom Erstellen der Wählerlisten bis hin zur Verkündung der Ergebnisse.
Just 12 days to a history making ceremony that can shape the nation's destiny and introduce a new political chapter in country.
— FEFA Afghanistan (@FreeElectionAfg) October 8, 2018
Only smart and deliberate voting could lead us to a prosperous future ahead.#Parliamentary_Elections2018
Bei den Parlamentswahlen am Samstag werden 250 Sitze vergeben, auf die sich 2.500 Kandidaten beworben haben. Die afghanische Architektin Zakia Wardak ist eine von 417 weiblichen Anwärterinnen – so viele gab es bislang bei keiner Wahl in Afghanistan. Wardak hat ihren Wahlkampf sogar auf Twitter dokumentiert. Ihr Markenzeichen: ein gelbes Kopftuch.
I didnt make promises, I shared my vision. I didnt lie, I tell the truth. Im positive about our future and will work hard to build your career. I believe in myself, I hope you do too. Dip your finger in blue ink and vote #yellow. pic.twitter.com/9mog0GYNkK
— Zakia Wardak (@ZakiaWardak) October 17, 2018
Der afghanische Journalist arbeitet als Korrespondent der Nachrichtenagentur Reuters in der Hauptstadt Kabul. Im Fokus stand zwei Tage vor der Wahl insbesondere der Anschlag auf eine Sicherheitskonferenz im Gouverneurspalast in Kandahar, an der auch der Oberbefehlshaber der Nato-Streitkräfte in Afghanistan, Scott Austin Miller, teilnahm. Kandahars Polizeichef Abdul Raziq sowie ein Kameramann des staatlichen Fernsehens kamen ums Leben. Die Taliban haben den Anschlag für sich reklamiert.
#AFG. Bad news are coming from Kandahar.
— Ab Qadir Sediqi (@qadir_sediqi) October 18, 2018
Gunshots reported at #Kandahar governor compound.
The governor house was hosting a meeting between provincial officials & foreign guests.
Casualties feared.
Der Leiter des BBC-Büros Kabul gibt auf Twitter Einblicke in Zahlen und Fakten zur Wahl. Insgesamt registrierten sich 8.834.709 Afghanen als Wähler, darunter über drei Millionen Frauen. In 25 der 398 Distrikte wird die Wahl aufgrund von Sicherheitsbedenken nicht stattfinden können. Im Vorfeld wurden landesweit über 110 Menschen, darunter zehn Kandidaten, bei Anschlägen getötet.
Number of people registered to vote in 20th October #Afghan parliamentary election is 8834709 including over 3 million women.
— Karim Haidari (@FkHaidari) October 15, 2018
41 Staaten unterstützen die NATO-Trainingsmission in Afghanistan. Durch die Ausbildung der afghanischen Militäreinheiten soll sichergestellt werden, dass das Land langfristig wieder eigenständig für die Sicherheit der Zivilbevölkerung sorgen kann. Der Wahltag gilt als besonders gefährlich, in der Vorbereitung darauf wurde jedoch nicht nur der Waffeneinsatz trainiert. Thema war etwa auch die Bedienung von Geräten zur biometrischen Personenerfassung.
Fight for your right: An afghan police woman at pistol marksmanship training, preparing to maintain security on election day. @NATO @NATOscr @GMICafghanistan pic.twitter.com/aXs0qL34sW
— Resolute Support (@ResoluteSupport) October 15, 2018
Der Twitter-Account der Tagesthemen wird jede Woche von einer anderen Person geführt. In dieser Woche twittert der Peter Gerhardt, der eigentlich von Neu-Delhi aus arbeitet, für die Wahlen aber nach Afghanistan reiste. Dort traf er unter anderem Mitarbeiter der afghanischen Armee, den Chef der Handelskammer und Studierende der Universität Mazar-i-Sharif.
An der Uni in Mazar-i-Sharif. Alle Studierenden sind wütend auf die Politik in #Afghanistan. Mahwash wird Ingenieurin. Sie ist bald fertig mit dem Studium und hat kaum Aussicht auf einen Job. pic.twitter.com/bunOtSVlNH
— tagesthemen (@tagesthemen) October 18, 2018