Russland verfügt in Zentralasien über erheblichen politischen und wirtschaftlichen Einfluss. Doch mit Beginn der Invasion in der Ukraine blieben die mehrheitlich muslimischen Staaten der Region auffallend still.
Kasachstan
Lange galt Kasachstan als Hort der Stabilität. Zum Jahresanfang eskaliert dann die Gewalt in dem zentralasiatischen Staat. Was dahinter steckt und was für Präsident Kassym-Jomart Tokayev und den Landesvater im Schatten auf dem Spiel steht.
Kasachstan bringt sich als Transitland zwischen Europa und Fernost in Stellung. Doch nach dem Rückzug von Langzeit-Präsident Nasarbayev rumort es im Innern und in der Bevölkerung wächst der Widerstand gegen den Einfluss aus Moskau und Peking.
Am 20. März gab Kasachstans bisher einziger Präsident seinen Rücktritt bekannt. Kasachstan-Expertin Bhavna Davé beschreibt im Interview, wie Nursultan Nasarbayev mit dem Rückzug den Machterhalt sichern und ein Usbekistan-Szenario vermeiden will.
Für die Präsidentenpartei »Nur Otan« wird es gesellig im Parlament: Bei der Wahl am Sonntag haben zwei weitere Parteien den Einzug ins »Mazhlis« geschafft. Die Pluralismusoffensive beeindruckt Beobachter jedoch nicht.
Präsident Nasarbajew verlängert den Ausnahmezustand in der kasachischen Stadt Zhanaozen bis zum Ende des Monats. Beobachter befürchten erhebliche Auswirkungen auf die Parlamentswahlen am 15. Januar.
Die gewaltsame Eskalation eines seit Monaten währenden Ölarbeiterstreiks hat Kasachstan an seinem 20. Unabhängigkeitstag erschüttert. Den Vorwürfen des Regierungsversagens begegnet Präsident Nasarbajew nun mit einem überraschenden Vorstoß.