Trotz Stimmverlusten geht Kleriker Muqtada Al-Sadr als Gewinner aus den Parlamentswahlen hervor und ist wieder einmal Königsmacher im Irak – nicht zuletzt, weil er sich am besten auf die Änderungen der Wahlreform vorbereitet hat.
Nuri Al-Maliki
Erst fuhr Muqtada Al-Sadr einen Überraschungssieg ein, dann ordnete das Parlament Neuauszählung per Hand an und das Lagerhaus mit den Stimmzetteln geht in Flammen auf. Eine Presseschau zum Nachgang der Wahlen im Irak.
Statt gemeinsam nach politischen Lösungen zu suchen, treiben die politischen Eliten ihr Spiel im Irak auf die Spitze. Damit heizen sie neben dem sunnitisch-schiitischen auch den arabisch-kurdischen Konflikt weiter an.
Im Irak gewinnen Dschihadisten an Boden – und profitieren dabei vom Parteienzwist in Bagdad nach den Parlamentswahlen. Hat sich Premier Maliki verpokert und das Land in einen neuen Bürgerkrieg gestürzt?
Schafft Nuri al-Maliki noch eine dritte Amtszeit im Irak? Karim al-Helo, irakischer Geschäftsmann und Chefredakteur der wöchentlichen Wirtschaftszeitung Al-Iqtisadiyah im irakischen Najaf, ist davon überzeugt.
In Falludscha und Ramadi sind Proteste gegen die Regierung Maliki in einen offenen Aufstand umgeschlagen. Der Premier hat eine Konfrontation herbeigeführt, in der er sich für eine dritte Amtszeit empfehlen oder endgültig scheitern kann.
Ministerpräsident Nuri al-Maliki hat den Irak in die volle Souveränität zurückgeführt. Für den Machterhalt nahm er jedoch politischen und wirtschaftlichen Stillstand in Kauf.
Auch im Irak brachen 2011 massenhafte Bürgerproteste gegen Korruption und Gewalt aus. Nach zwei Jahren flammt die Wut erneut auf. Doch heute ist es allein die sunnitische Bevölkerung, die sich gegen die Führung in Bagdad wehrt.