Die Beziehungen zwischen der Europäischen Union und der Türkei befinden sich auf einem Tiefpunkt. Abgesehen von den normativen Fragen zu Menschenrechten und Rechtsstaatlichkeit wirken sich die Divergenzen zwischen Ankara und der EU in außen- und sicherheitspolitischen Fragen zunehmend negativ auf die ohnehin angespannten Beziehungen aus.
Die griechisch-türkischen Konflikte sind ein Brennpunkt dieser Divergenzen: Im Laufe der Jahre haben die EU und ihre Mitgliedstaaten im Zypern-Problem und in den bilateralen griechisch-türkischen Fragen in der Ägäis unterschiedliche Positionen vertreten. In jüngster Zeit ist das östliche Mittelmeer zum neuen Krisenherd geworden. Da die Republik Zypern und Griechenland direkt betroffen sind, ist die Europäische Union zu einer Partei in diesem Konflikt geworden.
Wie wirkt sich die Zypernfrage auf Ankaras Beziehungen zur EU aus und kann Brüssel eine Rolle bei der Lösung der Konflikte im östlichen Mittelmeer spielen? Diese Fragen diskutierten wir am 6. August mit Ilke Toygur, Galip Dalay und Ronald Meinardus.
Ilke Toygur ist Professorin für Politikwissenschaft an der Universität Carlos III zu Madrid sowie Analystin für europäische Angelegenheiten am Elcano Royal Institute (Madrid).
Galip Dalay ist Fellow am Brookings Doha Center und Richard von Weizsäcker Fellow an der Robert Bosch Academy. Dalay ist spezialisiert auf die Beziehungen zwischen der Türkei und der EU.
Ronald Meinardus leitet das Büro der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit in Istanbul.