Was in Syrien geschieht

Die neue zenith ist da: 146 Seiten stark, davon 46 Seiten Syrien-Dossier sowie Geschichten aus dem Libanon, Saudi-Arabien und: das zenith-Glossar zum Nahostkonflikt

Nach Meinung vieler Beobachter gibt es einen Nahostkonflikt vor und einen nach dem 7. Oktober 2023. Was für Israel und das Sicherheitsempfinden der Israelis ein unvergleichbarer Schockmoment war, wurde in den Palästinensischen Gebieten und in großen Teilen der arabischen Welt als ein – wenn auch ein besonders blutiges – Kapitel eines über Jahrzehnte währenden bewaffneten Kampfes zwischen ungleichen Gegnern wahrgenommen. Diese unterschiedlichen Wahrnehmungen, zwischen denen buchstäblich Welten liegen, sind gefährlich. Das Massaker, das Angehörige der Hamas und ihre Verbündeten in Städten und Kibbuzim im Südwesten Israels verübten, und die darauffolgende militärische Offensive Israels im Gazastreifen mit tausenden zivilen Opfern führten zu weltpolitischen Verwerfungen. Und wer sich schon seit langer Zeit mit dem Nahostkonflikt und seinen Auswirkungen auf die Gesellschaften in Europa befasst, erlebt das eine oder andere déjà-vu.

Im Herbst 2023 jähren sich zwei Schlüsselereignisse des Nahostkonflikts, an die wir in dieser Ausgabe auf ganz unterschiedliche Weise erinnern: der Jom-Kippur-Krieg vor 50 Jahren und das Oslo-Abkommen vor 30 Jahren. Wie der berühmte Handschlag zwischen Jassir Arafat und Jitzchak Rabin zustande kam und was in der Berichterstattung zu diesem Ereignis womöglich übersehen wurde, erfahren Sie in dieser Ausgabe von einem Zeitzeugen. Auf das Jahr 1973 blicken wir durch eine andere Linse: Damals kam ein Film in die Kinos, den wir bis heute als einen der besten Kommentare zu hochaktuellen Themen betrachten: Nahostkonflikt, Antisemitismus, Rassismus, Empathie und die Frage, wer sich über was lustig machen darf. Und plötzlich stand eine brillante, unschuldige Komödie mit Louis de Funès im Zentrum eines politischen Dramas.

Seit der Nahostkonflikt wieder die Schlagzeilen dominiert, fürchten besonders die öffentlich-rechtlichen Medien, in der Berichterstattung irgendetwas falsch zu machen. So machen auch zum Teil fragwürdige »interne Leitfäden« die Runde, in denen steht, was man sagen sollte und was nicht. Die zenith-Redaktion nimmt das zum Anlass für ein Glossar zum Nahostkonflikt und erklärt und kommentiert Begriffe, die in der Debatte hin- und herfliegen, von denen aber nicht immer klar zu sein scheint, was sie genau bedeuten.

Titel und Dossier widmet zenith in dieser Ausgabe einem Konflikt, der alle anderen im Nahen Osten und oft auch darüber hinaus berührt: Syrien. Die Nachrichtenberichterstattung hat dazu kontinuierlich abgenommen, was den trügerischen Eindruck erwecken mag, damit sei auch die Lage weniger brisant. Nach fast 12 Jahren Aufstand und Krieg gilt das Assad-Regime in den Augen vieler als siegreich und stabil. Zeit, einen Schlussstrich zu ziehen? zenith-Autorinnen und -Autoren schauen genauer hin: Warum der Konflikt in Syrien in eine neue Phase eintritt, was wirklich in den verschiedenen Landesteilen passiert und was das für die Zukunft der gesamten Region bedeutet, beleuchten wir auf insgesamt 46 Seiten in unserem Dossier.

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Im Heft erwarten sie unter anderem folgende Geschichten:

Libanon: Der perfekte Wurf

Basketball erlebt im Libanon einen ungeahnten Aufschwung. Das liegt vor allem an einer Mannschaft, die weiß, für wen sie spielt.

FIBA

Die Abenteuer des Rabbi Jacob: Louis undercover

Vor 50 Jahren feierte Louis de Funès Premiere mit einem bedeutenden Film. Dabei überschlugen sich die Ereignisse: Ein Krieg im Nahen Osten, eine dramatische Flugzeugentführung. Alles wegen Rabbi Jacob?

»Gérard Oury: Mon père, l'as des as«

Saudi-Arabien: Lage der Nation

Ihr Land verändert sich in rasendem Tempo. Wir haben junge Saudis gefragt, was sie davon halten – und wie sie unseren Blick auf das Königreich empfinden.