Die neue zenith ist da: 146 Seiten stark, davon 70 Seiten Dossier zu Gaza und 20 zu Syrien. Dazu Reportagen und Analysen zu Georgien, Saudi-Arabien, Irak, Pakistan und Mauretanien.
An wenigen Orten der Welt manifestieren sich die verschiedenen Erscheinungsformen des Versagens internationaler Politik so konzentriert auf engem Raum wie im Gazastreifen. Man kann es auch kürzer formulieren: Gaza ist eine Schande für die Welt.
In europäischen Medien wird die Kriegsführung Israels – sofern Gaza nicht ohnehin aus der Berichterstattung verschwunden ist – zwar kritisiert, gleichzeitig aber noch immer vielfach darauf hingewiesen, der Tod von Zivilbevölkerung sei die unglückliche Folge eines Kampfes gegen Terror und zur Befreiung der Geiseln der Hamas. Die Rhetorik israelischer Politiker, der zufolge die Palästinenser in Gaza kollektiv für die Verbrechen der Hamas verantwortlich seien und man diese vertreiben, umsiedeln oder sogar ausrotten müsse, wird abgetan als randständig oder extremistische Fantasie. So als müsse man nicht genau hinhören, was Extremisten sagen, auch wenn sie längst gezeigt haben, dass sie es ernst meinen und auch in der Lage sind, ihre Politik ins Werk zu setzen.
Kann Gaza jemals wieder ein lebenswerter Ort für die Palästinenser sein? Im Dossier der aktuellen Ausgabe stellt zenith palästinensische Experten vor, die sich konkret Gedanken über diese Frage machen. Ihre Fachgebiete reichen von Bauwesen und Landwirtschaft zu universitärer Bildung und internationaler Politik. Gemeinsam wirken sie an einem Projekt der Stiftung Wissenschaft und Politik und der Friedrich-Ebert-Stiftung zur Zukunft des Gazastreifens mit, woraus sich eine Partnerschaft mit zenith entwickelt hat. »Einander zuhören« war in den letzten Jahren ein oft gehörter Vorsatz deutscher Außenpolitik. Es sollte in Zukunft nicht genügen, den Palästinensern nur zuzuhören. Sondern ihnen auch das verbriefte Recht zuzugestehen, selbst über ihre Zukunft zu entscheiden. Und die hier vorgestellten Ideen könnten dabei eine Rolle spielen.
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Im Heft erwarten sie unter anderem folgende Geschichten:
Zwischen Aufbruch und Angst wagt Syrien den Neuanfang nach Assad. Eine Bestandsaufnahme in Reportagen und Analysen
»Er ist ein Ghetto-Boy und für die Jugend da«
In den Augen der Araber liegt Mauretanien am Rand. Seine Rap-Kultur aber ist so spannend, dass man bald auch jenseits von Atlantik und Sahara davon hören wird. Ein Roadtrip
»Unser Alphabet ist die Billigvariante der Hieroglyphen«
Der Archäologe Ludwig Morenz hat auf dem Sinai Hinweise gefunden, wie Alphabetschrift und Gottesbild geformt wurden
Wir sind Sudan
Kein Land in Afrika nimmt so viele Geflüchtete auf wie Uganda. Zuletzt kamen die meisten Neuankömmlinge aus Darfur
Wo ist der Kaiser?
Das syrische Palmyra wurde schon vor Hunderten Jahren Schauplatz fantastischer Intrigen. Mittendrin: Zenobia
Georgier im Abseits
Der ehemalige Fußballstar Micheil Kavelaschwili führt den Kaukasusstaat als Präsident in die Isolation