In der Jubiläumsausgabe zu 20 Jahren zenith schildern aktive und ehemalige Mitarbeiter, wie sich die arabisch-muslimische Welt in dieser Zeit verändert hat. Aber auch unser Blick auf sie und unsere Art, darüber zu berichten.
Wie bei so manchen erfolgreichen Projekten, hätte in der Stunde seiner Gründung niemand gedacht, dass es zenith 20 Jahre später noch geben würde. Die meisten Magazine halten sich nur wenige Jahre, und das, obwohl Verlagshäuser sie am Markt ausrichten. Als die »Zeitschrift für den Orient« 1999 von Studenten am Institut für Kultur und Geschichte des Vorderen Orients gegründet wurde, gab es keinen Markt für ein solches Magazin, das wissenschaftliche Erkenntnisse über die Region mit journalistischer Schreibe und gutem Design verbinden wollte. Der Markt musste also erst geschaffen werden. Und vielleicht hängt die 20-jährige Existenz von zenith auch ursächlich damit zusammen, dass das Magazin nie wirklich eine kommerzielle Ware war. Es musste sich vielfach neu erfinden.
zenith beleuchtet Zwischenräume, berichtet vorausschauend über Entwicklungen, manchmal bevor sie Schlagzeilen machen, sieht keinen Widerspruch zwischen kritischer Berichterstattung und Empathie. Denn bei allen Krisen und Erschütterungen, die der »Orient« in den vergangenen 20 Jahren erlebt hat, können wir doch sagen, dass wir die Region mit Leidenschaft erleben und begleiten, zahlreiche Freunde in ihr gefunden haben und von diesen in den allermeisten Fällen nicht enttäuscht wurden.
Das können wir auch von einigen unserer Leserinnen und Leser sagen, denen wir es in den vergangenen 20 Jahren nicht immer leicht gemacht haben – zuletzt mit der Umstellungen des Abonnements auf eine Mitgliedschaft im zenith-Club. Wir danken Ihnen, die Sie dieses Heft jetzt in den Händen halten, für Ihre Treue!
In der vorliegenden Jubiläumsausgabe zu 20 Jahren zenith schildern aktive und ehemalige Mitarbeiter, wie sich die arabisch-muslimische Welt – wer weiß schon, wo der Orient liegt – in dieser Zeit verändert hat. Aber auch unser Blick auf sie und unsere Art, darüber zu berichten.
Denn ohne falsche Bescheidenheit können wir festhalten: zenith hat die Berichterstattung über die Region im deutschsprachigen Raum nachhaltig geprägt. Allein schon durch die vielen ehemaligen Mitarbeiter, die heute in Tagespresse und Leitmedien über sie berichten oder in Diplomatie oder Stiftungen Einfluss auf außenpolitische Entscheidungen ausüben.
Hin und wieder ist deshalb in Fachkreisen sogar von einer »zenith-Mafia« die Rede. Daher ist es Zeit, einige gut gehütete Geheimnisse über dieses Magazin zu lüften. Wer steckte am Anfang eigentlich hinter zenith und wer hat die erste Ausgabe dieses Magazins bezahlt? Wir sind stolz auf seine redaktionelle Unabhängigkeit, aber nun geben wir es zu: Die Spur des Geldes zur Finanzierung jener Ausgabe, mit der alles begann, führen tatsächlich in den Nahen Osten.
Zumindest im weiteren Sinne. Die Financiers verfolgten dabei eindeutig kommerzielle, womöglich gar politische Interessen: Sie hießen Selcuk, Sultan, zweimal Ali, Arash und Shlomo u.v.a.. Einer bewarb in zenith Reisen nach Israel, ein anderer Kurierdienste in die Islamische Republik Iran, wieder ein anderer Kebab-Spezialitäten. Jeder 8. Döner kostenlos!
Diese Themen erwarten Sie u.a. im Jubiläumsheft.
Das Glück der Tüchtigen
Der Nahe Osten geht nicht unter. Vom Triumph der Underdogs und was uns die Überlebensstrategie der Herrschenden lehrt
Fragt doch mal was Neues
Die Islamwissenschaft ist heute ein bunter Gemischtwarenladen. Wie sich das Fach aus einer Sinnkrise befreien kann
Mein Haus, mein Auto, meine Religion
20 Jahre AKP haben die Türkei grundlegend verändert
Altherrenverein war gestern
Hat sich die Berichterstattung über den Nahen Osten verbessert? Eine Bestandsaufnahme
Irhab wa Kabab
Halloumi und Hassprediger. Eine Auswahl einschlägiger Neuaufnahmen in den Duden seit 1999
Die Zukunft ist Vergangenheit
2003 fragten wir sechs Nahost-Experten: Wer regiert in zehn Jahren Jerusalem? Das haben sie vorausgesagt, und so stehen sie heute dazu
So sieht mein Jerusalem aus
Der Nahostkonflikt durch Kinderaugen