Die neue zenith ist da: 146 Seiten, inklusive Teil 2 des Dossiers zur deutsch-türkischen Beziehung, einem Spezial zu Afghanistan, einen exklusiven Einblick in das Leben von Uiguren im Exil und vielem mehr.
Zwei Jahrzehnte »Krieg gegen den Terror«, ein Jahrzehnt Arabischer Frühling – junge Erwachsene in der arabischen Welt sind in stürmischen Zeiten groß geworden. Was aber ist das für eine Generation? Was zeichnet sie aus und wovon träumt sie? Eine mögliche Antwort auf diese Fragen liefern die Fotos von M'hammed Kilito. Der hat in seiner Heimat Marokko eine Jugend portraitiert, die viel zu selten zu sehen ist. Sie hat viel zu zeigen, bleibt aber oft eher unsichtbar und sucht sich ihre eigenen Räume.
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Es fällt uns wahrscheinlich schwer, uns die Welt südlich und östlich des Mittelmeers einmal ohne »War on Terror«, ohne weltpolitische Krisen, ohne Islamismus und soziale Proteste vorzustellen. Aber haben die Millennials nicht ein Recht darauf, dass wir es wenigstens für einen Augenblick versuchen?
Unser Magazin zenith entstand ziemlich genau zwei Jahre vor Beginn jener Ära, die auf die Ereignisse vom 11. September 2001 folgte. Unsere Gründer steckten damals noch im Studium. Der militärische Feldzug gegen das Afghanistan der Taliban sorgte unter zenith-Autorinnen und -Autoren für heftige Diskussionen, bestärkte uns aber in dem Anspruch, fachkundig und differenziert über den Nahen Osten und die muslimische Welt berichten zu wollen. Jetzt erst recht!
Afghanistan wurde immer wieder Titelthema und sogar Schwerpunkt der Arbeit einiger Kollegen. Asiem El Difraoui erforschte die dschihadistische Ideologie; in diesen Tagen erscheint zu diesem Thema sein neues Buch »Hydra«, aus dem wir einen Vorabdruck veröffentlichen. Marcel Mettelsiefen bereist Afghanistan seit Jahren, veröffentlichte Foto-Reportagen und Dokumentarfilme und wurde zuletzt für den Vierteiler »Afghanistan – das verwundete Land« mit einem Grimme-Preis prämiert.
Wir haben Kolleginnen und Kollegen aus dem zenith-Netzwerk gebeten, mit uns denkwürdige Momente aus ihrer Arbeit am Hindukusch zu teilen. Die so entstandene Fotoserie bildet den Auftakt eines Afghanistan-Spezials – unter anderem denkt dort die Bürgermeisterin Zarifa Ghafari über die Zukunft ihrer Heimat nach; Chefredakteur Daniel Gerlach schildert, welche Lehren man nun im Nahen Osten aus dem Triumph der Taliban ziehen könnte.
Das Herzstück dieser Ausgabe aber bildet der zweite Teil unseres diesjährigen Schwerpunkts über die deutsch-türkische Beziehung. Vor 60 Jahren schlossen die Bundesrepublik und die Türkei ein Abkommen zur Anwerbung türkischer Gastarbeiter, die einen großen Beitrag zum Wirtschaftswunder leisteten. zenith geht der Frage nach, wie sie in den letzten sechs Jahrzehnten nicht nur Deutschland, sondern auch die Türkei verändert haben: Politik und Popkultur.
Übrigens: Wenn Sie die letzte zenith-Ausgabe mit dem ersten Teil des Dossiers noch nicht haben (Titel: »Deal des Jahrhunderts«), können Sie die Ausgabe auf shop.zenith.me bestellen. Sie ist so zeitlos wie die Frisur des großen Zeki Müren, der in diesem Jahr 90 Jahre alt geworden wäre.
Im Heft erwarten Sie außerdem folgende Geschichten:
Internierungslager, Zwangsarbeit, Propaganda: Für viele Uiguren ist das Leben in der westchinesischen Region Xinjiang geprägt von Angst. Sie begleitet auch diejenigen, die China längst verlassen haben.
Skrupellose Sicherheitsfirmen und undurchsichtige Geschäfte: Russland nistet sich im Sahel und der Zentralafrikanischen Republik ein – und droht sich die Finger zu verbrennen.
Der Nil ist reich: Im Überfluss hat er Mythen und Geschichte produziert. In Ägypten suchen alle etwas anderes in »ihrem Fluss«. Nicht alle sind glücklich, mit dem, was sie finden.
Sind Fachleute die besseren Außenpolitiker? Vor 100 Jahren trat der Orientkenner Friedrich Rosen als Deutschlands oberster Diplomat den Beweis an.