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Marokko und die Bewerbung für die Fußball-WM 2026
Offizielle Vorstellung der WM-Kandidatur Marokkos im März 2018 Bewerbungskomitee Marokko 2026
Marokko und die Bewerbung für die Fußball-WM 2026

Heute ein König

Analyse
von Robert Chatterjee
13.06.2018
Gesellschaft

Bei der WM-Vergabe für 2026 könnte Marokko der größte Coup seiner jüngeren Sportgeschichte gelingen – und hätte dann gute Gründe, sich bei Donald Trump für den Zuschlag zu bedanken.

Als sich Lothar Matthäus im Frühjahr 2001 auf einer Pressekonferenz als Neuzugang der New York MetroStars vorstellte, mokierten sich deutsche Medien vor allem über sein holpriges Englisch mit fränkischen Einsprengseln. In den USA hingegen sah man den Rekordnationalspieler als Botschafter für den Fußballstandort Nordamerika.

 

Happy to support #Morocco2026 - #TogetherForOneGoal pic.twitter.com/wvBDe7mz6L

— Lothar Matthäus (@LMatthaeus10) May 18, 2018

 

Nun steht am 13. Juni die Entscheidung an, ob die Fußball-WM 2026 nach 1994 zum zweiten Mal Station in den USA macht oder beim Mitbewerber Marokko. Und ausgerechnet Matthäus spricht sich gegen seine frühere Wahlheimat aus – und für das nordafrikanische Land. Vielen Fußballfans wird wahrscheinlich erst bei der Vergabe in Moskau bewusst, dass sich das Königreich überhaupt beworben hatte.

 

Dabei versucht Marokko bereits zum fünften Mal sein Glück – und wittert nun eine einmalige Gelegenheit. Nach den skandalumwitterten Vergaben der Weltmeisterschaften 2018 und 2022 hat sich das Feld der Interessenten gelichtet. Bis Ende 2017 lag überhaupt nur eine Bewerbung vor. Doch den Antrag der Kandidatur der USA, Mexiko und Kanada, die Vergabe im Schnellverfahren abzuschließen, hatte die FIFA abgewiesen. Im Januar warf der marokkanische Verband dann seinen Hut in den Ring.

 

Das spricht für eine WM in Marokko

 

Das Herz des Fußballs in der arabischen Welt schlägt in Nordafrika. Seit etwa Mitte der 2000er Jahre wächst in Marokko eine Ultra-Szene heran, die in der Region nur jener in Ägypten nachsteht. Auch das Derby zwischen Wydad und Raja Casablanca rangiert hinter Al-Ahly gegen Zamalek auf dem zweiten Platz der nordafrikanischen »Clásicos«.

 

 

Die Spiele in der nationalen Liga sind nicht immer ausverkauft, aber stets gut besucht. Ultra-Gruppen aus aller Welt zollen den marokkanischen Kollegen, insbesondere der großen Vereine, Respekt für ihre Choreografien. Doch auch bei Spielen der Nationalmannschaft lassen sich die Fans immer wieder was einfallen.

 

 

Während die USA die Qualifikation für die WM in Russland in den Sand gesetzt haben – und Kanada sich bislang nur einmal, 1986, qualifiziert hat –, ist Marokkos Fußball im Aufwind. Wydad Casablanca ist nach einem Sieg gegen Kairos Al-Ahly amtierender Titelträger der afrikanischen Champions League und 2013 und 2014 war die Stadt auch Gastgeber der Klub-WM.

 

Und bei der jetzigen WM in Russland sind die »Atlas-Löwen« erstmals seit 20 Jahren wieder bei einem Endrunden-Turnier dabei. Die Aussichten auf ein Weiterkommen sind angesichts der Gruppengegner Spanien und Portugal zwar gering, dafür stehen mit Hakim Ziyech (25, Ajax Amsterdam) und Amine Harit (20, Schalke 04) zwei Talente in der Mannschaft, die als Überraschungsstars beim Turnier gehandelt werden.

 

Rund um Kapitän Medhi Benatia (31, Juventus Turin) wächst gerade eine Mannschaft heran, die ebenso viel Potenzial hat wie Ägypten mit Superstar Mohamed Salah. Der Großteil der Spieler wurde zwar in Europa geboren und ausgebildet, Trainer ist Hervé Renard, ein Franzose. Dennoch geht vom Nationalteam eine Menge Inspiration für die nachkommende Generation aus. Marokko und Nordafrika sind ein Wachstumsmarkt für den Fußball – einer, der auf sportlichem Erfolg und echter Begeisterung fußt.

 

Nicht nur wegen der fragwürdigen Umstände der Vergabe 2010 fremdeln viele Fußballfans mit dem Ausrichter Katar, der das Turnier 2022 auch explizit als eine WM für alle Araber vermarktet. Vier Jahre später könnte das Event nun in ein Land kommen, in dem Fußball Tradition und Zukunft hat.

 

Im Zwist der Golfstaaten um die Rolle Katars droht die WM zur politischen Waffe zu werden. Die nordafrikanischen Staaten hingegen stellen sich demonstrativ hinter die Bewerbung Marokkos und über regionale Rivalitäten. Algerien etwa, bei den vergangenen beiden Turnieren als einziges nordafrikanisches Land vertreten, sprach sich trotz des angespannten Verhältnisses für den Nachbarn aus, ebenso wie Ägypten und Tunesien.

 

Argumente für Nachhaltigkeit und ökonomischen Mehrwert stehen nach der Kritik an den Turnieren in Südafrika und Brasilien bei der FIFA hoch im Kurs. Die WM als Anstoß für wirtschaftliche Kooperation und politische Annäherung – das käme auch internationalen Organisationen sowie der EU zupass, denen im Umgang mit Nordafrika die Ideen ausgehen. Und obwohl Marokko seiner Protestbewegung enge Grenzen setzte und auf Reformen von oben baute, ließe sich die WM durchaus als Bühne für die Generation »Arabischer Frühling« präsentieren.

 

Durch das Scheinwerferlicht einer solchen Großveranstaltung würden zudem jene Kräfte Gehör finden, die sich auch nach dem Abflauen weltweiter Sympathie und Aufmerksamkeit für den Wandel stark machen und auf Missstände hinweisen. Das Beispiel der Gastarbeiter-Rechte am Golf, die ohne die WM wahrscheinlich nie so eingehend beleuchtet worden wäre, liefert hierfür einen Präzedenzfall. Die Armut auf dem Land, die Proteste der Rif-Kabylen, die Rolle von Polizei und Geheimdienst, könnten ins Blickfeld einer breiten Öffentlichkeit rücken. Ebenso aber auch das heißeste politische Eisen: Der Westsahara-Konflikt. Wer die WM ausrichtet, muss mit Kritik umgehen können und sein Land den Medien öffnen, inklusive den Gebieten, die Pressevertretern sonst oft verschlossen bleiben.

 

Das spricht gegen eine WM in Marokko

 

Die vergangenen beiden WM-Turniere haben es schmerzlich vor Augen geführt: Die Fußballbegeisterung in der Bevölkerung dient den Bewerbern vor allem als Werbemaßnahme. Die soziale Kluft wurde auf den Rängen in den Stadien von Johannisburg bis Rio sichtbar. Die FIFA reguliert mit ihren Vorgaben selbst die Fußballkultur außerhalb der Arenen. Die designierten Fanmeilen dienen als Vermarkungsplattform der Premiumpartner und lassen weder Raum für einheimische Dienstleister noch für ein authentisches Fußballerlebnis.

 

Die Ultras in Marokko geraten immer wieder mit den Sicherheitskräften aneinander, die »Adler«, die größte Ultra-Gruppe von Raja Casablanca, ist seit 2016 offiziell verboten, seit bei Zusammenstößen mehrere Menschen starben. Ohnehin aber stehen Ultra-Gruppierungen – ähnlich wie in Europa und Südamerika – kommerziellen Großveranstaltungen skeptisch gegenüber und können mit dem zentral vorgegebenen Unterhaltungsprogramm wenig anfangen. Auch in punkto Pyrotechnik vertreten sie ähnliche Positionen wie die Ultra-Szene in Europa. Die wild-kreativen Choreografien, die für die einzigartige Stimmung in Marokkos Stadien sorgen, passen weder in das Sicherheits- noch in das Wirtschafts- und Unterhaltungskonzept der FIFA.

 

Die Euphorie über Titel im Vereinsfußball und die Qualifikation für die WM sind – so ist das im Fußball – eine Momentaufnahme. Nach der WM in Frankreich 1998 hatte Marokko ebenfalls eine goldene Zukunft vor Augen und sich für die Turniere 2006 und 2010 beworben, unter der Führung des frisch inthronisierten Monarchen Muhammad VI. Doch der sportliche Erfolg blieb aus. In der Bestenliste des Africa Cup of Nations liegt Marokko auf Platz elf, hinter dem Sudan oder Sambia. Auf Klub-Ebene haben Vereine aus Guinea und der DR Kongo mehr Titel vorzuweisen als Marokkos Spitzenklubs.

 

Die »Afrikanische Nationenmeisterschaft«, ein Wettbewerb, bei dem nur Spieler in den Nationalmannschaften antreten, die auch in ihren jeweiligen nationalen Ligen spielen, ging im Februar 2018 relativ geräuschlos, aber auch weitgehend unbeachtet in Marokko über die Bühne. Von der Ausrichtung des weit bedeutenderen Africa Cup of Nations hingegen zog sich Marokko 2015 zurück, nachdem der Afrikanische Verband CAF eine Aufschiebung wegen des Ebola-Ausbruchs in Westafrika abgelehnt hatte. Die Episode offenbarte zudem Ressentiments und Misstrauen zwischen den nordafrikanischen und subsaharischen Mitgliedsstaaten. Viele dieser Länder werden eine WM in Marokko nicht als Turnier für Afrika empfinden.

 

Und auch die dramatische Implosion des Wüstenstromprojekts Desertec sollte als warnendes Beispiel dienen: Trotz guter Aussichten schafften es die nordafrikanischen Länder nicht, ihre nationalen Egos zurückzufahren und pragmatisch für eine gemeinsame Vision zu arbeiten. Marokko schielt ohnehin eher Richtung Spanien und verspricht sich mehr von einer näheren Anbindung an die EU denn an den Maghreb. Das käme auch marokkanischen Talenten zupass. Der Weg zum Erfolg wird unweigerlich weiter über die europäischen Ligen führen. Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass Marokkos Liga von einer WM im eigenen Land profitieren würde. Trotz sehr viel höherer Ausgaben hat selbst Katar es nicht geschafft, seine Liga bekannt zu machen.

 

Apropos Katar: Das Emirat erntet das Gros der Kritik für die korrupten Praktiken, die den Weltfußball und sein Hauptereignis in solch eine Vertrauenskrise stürzten. Doch auch Marokko hat nicht unbedingt eine weiße Weste vorzuweisen. Bei der Bewerbung um das Turnier 2010 etwa soll der Verband sich auf ein unmoralisches Angebot eingelassen haben und Funktionär Jack Warner geschmiert haben. Doch der berüchtigte frühere Präsident des Nord- und Mittelamerikaverbandes soll die Marokkaner damals hintergangen und gleichermaßen bei den Südafrikanern die Hand aufgehalten haben, die schließlich den Zuschlag bekamen. Marokkos Verband dementiert energisch jeden Vorwurf der Korruption. Beim Prozess gegen Jack Warner, der für November 2018 in New York angesetzt ist, könnten dennoch schmutzige Details über das Gebaren der marokkanischen Funktionäre ans Tageslicht kommen.

 

Veruntreuung und Verschwendung öffentlicher Gelder sind die Achillesferse der marokkanischen Bewerbung. An der Spitze des Bewerbungskomitees steht mit Moulay Hafid Elalamy der Industrieminister des Landes – ein Ausdruck dafür, dass die WM ein Projekt »von oben« ist. Nachhaltigkeit manifestiert sich für die FIFA und die kritische Öffentlichkeit vor allem über die Spielstätten: »Weiße Elefanten«, also Stadionneubauten ohne langfristiges Nutzungskonzept, fallen da besonders schwer ins Gewicht. Die Stadien in Marrakesch, Agadir, Rabat und Fes erfüllen gerade die Mindestanforderungen für das Fassungsvermögen der Vorrundenspielorte. Das Stade Mohammed V., Heimstätte von Wydad und Raja, fehlt dagegen in der Bewerbung. Für Finale und Eröffnungsspiel soll eine neue Arena, das Grand Stade de Casablanca, errichtet werden und 93.000 Zuschauern Platz bieten. Alle anderen Stadien müssen erweitert und saniert werden, ebenso Transportmittel und -wege.

 

Geschätzte Gesamtkosten: Knapp 16 Milliarden US-Dollar. Das Interesse aus der Privatwirtschaft hält sich in Grenzen, mindestens 80 Prozent der Ausgaben wird wohl die Regierung – und damit die Bevölkerung – stemmen müssen. Zudem muss sich der Staat den rechtlichen Auflagen der FIFA beugen: Dazu gehören exklusiver Zugang der Premiumpartner (etwa beim Bierausschank im Stadion), Steuerbefreiung, legale Immunität sowie die unbeschränkte Ein- und Ausfuhr von Geldmitteln. Mit Verweis auf diese Vorgaben hat sich übrigens unlängst Chicago als Standort für die Dreierkandidatur der USA, Kanada und Mexiko zurückgezogen.

 

Nicht-wirtschaftsbezogene Vorgaben der FIFA hingegen ignoriert Marokko geflissentlich. So müssen die Bewerber etwa unabhängige Berichte über die Menschenrechtslage in Auftrag geben. Marokko behauptet zwar, alle Auflagen zu erfüllen, eine Anfrage der Nachrichtenagentur AP zur Dokumenteneinsicht lehnte das Königreich hingegen ab.

 

Zudem hat Marokko zuletzt versucht, seinen Anspruch auf die Westsahara per Fußball-PR zu untermauern: Anlässlich des 40-jährigen Jubiläums des »Grünen Marsches« lud das Königreich 2015 Diego Maradona zu einem Benefiz-Spiel nach El Aaiun, der Hauptstadt der besetzten Westsahara. Der ehemalige Weltklassefußballer hatte sich in der Vergangenheit für ähnliche Termine, etwa beim tschetschenischen Autokraten Ramzan Kadyrow, verdingt. Marokko wird vor und auch während des Turniers alles daransetzen, einen Eindruck der Loyalität zu Marokko zu vermitteln. Zwar haben die Turnierplaner auf El Aaiun als Standort verzichtet. Doch allein die Ausgabe von offiziellen Landeskarten, auf denen die Westsahara als integraler Bestandteil Marokkos vermerkt ist, helfe, so die Kritiker, die Besetzung zu normalisieren.

 

So stehen Marokkos Chancen

 

Als Marokko seinen Turnierplan im Frühjahr 2018 vorlegte, lag die Bewerbung der USA, Mexiko und Kanada meilenweit vorne. Stadien, Transportwege und -mittel profitieren von der Erfahrung mit sportlichen Großereignissen. Trotz dieser Standortvorteile wäre eine WM in Marokko insgesamt eine Nummer kleiner, kompakter und damit auch preiswerter. Die Anreise insbesondere für Fans aus Europa würde ebenso günstiger ausfallen wie die Ticketpreise und Unterbringungskosten.

 

Europa ist außerdem weiterhin der wichtigste TV-Markt. Die Anstoßzeiten in Marokko würden einem Turnier in Spanien oder Großbritannien entsprechen und könnten trotzdem auch die immer bedeutenderen Absatzmärkte im Nahen Osten und in Asien abdecken. Andererseits versprechen die Rechtenehmer in Nordamerika weit lukrativere Deals, die auf den gesamten amerikanischen Kontinent zielen.

 

Die größte Bedrohung für die Dreier-Bewerbung kommt allerdings aus den eigenen Reihen und von ganz oben: Nachdem Präsident Donald Trump sein Einreiseverbot gegen mehrere mehrheitlich muslimische Länder erklärt hatte, ließ die FIFA unmissverständlich mitteilen, dass die Reisefreiheit der teilnehmenden Länder eine nicht verhandelbare Bedingung für die Ausrichtung des Turniers sei. Auch der Handelsstreit, den Trump mit seinen Nachbarn im Norden und Süden von Zaun gebrochen hat, untergräbt die Bewerbung. Und die Länder eines ganzen Kontinents als »Shithole« zu bezeichnen, dürfte den Stimmenfang bei den afrikanischen Verbänden erschweren.

 

Dabei steht Afrika nicht ganz geschlossen hinter Marokko: Südafrika wird wahrscheinlich gegen das nordafrikanische Land als Ausrichter stimmen – wohl auch wegen des Westsahara-Konflikts. Afghanistan hat sich Anfang Juni für die USA ausgesprochen – auf die uneingeschränkte Unterstützung aller muslimischen Staaten kann Marokko also nicht bauen. Der Bericht der FIFA-Evaluierungskommission bescheinigte Marokko dann auch in nur einem Feld einen Vorteil gegenüber dem Mitbewerber: Unterstützung durch die Regierung. Doch Donald Trump wird 2026 nicht mehr im Amt sein. Einnahmeaussichten und Infrastrukturrisiken sprechen also eindeutig für die amerikanische Bewerbung.

 

Dennoch garantiert die Qualität der Bewerbung nicht den Turnierzuschlag: Katar und Russland erhielten bei den Zwischenberichten zu ihren Kandidaturen jeweils die schlechtesten Noten. Die große Unbekannte bei der Entscheidung für die WM 2026 liegt denn auch im Wahlmodus: Statt den Mitgliedern des 24-köpfigen FIFA-Zentralkomitees, die wie Jack Warner in der Vergangenheit die Stimmen im Dutzend feilgeboten hatten, bestimmen alle Verbände, insgesamt 207 (exklusive der Bewerber), mit jeweils einer Stimme über den Austragungsort. Das schließt Stimmenkauf und krumme Deals nicht aus, schließlich haben sich viele der nationalen Verbände personell kaum erneuert, aber macht die Wahl noch unberechenbarer.

 

World Cup 2026: Co-Hosting rejected by FIFA after 2002 (also applied in 2010 and 2018). And now: Morocco would be the logical host! And it is time for Africa again! #Fifa #CAF #@FIFAWorldCup

— Joseph S Blatter (@SeppBlatter) February 22, 2018

 

Schon im Februar warb einer für Marokko, der sich mit der Vergabe besonders gut auskennt: Ex-FIFA-Boss Sepp Blatter lehnte per Twitter das Prinzip der gemeinsamen Ausrichtung des Turniers ab und verkündete, es wäre »wieder Zeit für Afrika«. Zumindest in diesem Punkt sind sich der 82-jährige Walliser und Lothar Matthäus einig.

By: 
Robert Chatterjee
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