Aus Anlass des 20-jährigen Jubiläums von zenith stellen wir jeden Mittwoch einen Mitarbeiter der zenith-Redaktion oder der Candid Foundation vor. Diese Woche: Elisabed Abralava, Grafik-Designerin in der zenith-Redaktion.
Über Elisabed:
Geboren und aufgewachsen in Georgien, kam sie vor vier Jahren in die deutsche Hauptstadt. Derzeit studiert sie Arabistik an der Freien Universität Berlin. Vor vier Monaten begann Elisabed ihr Praktikum in der Redaktion und arbeitet seitdem als Grafik-Designerin für zenith. Neben Universität und Arbeit versucht sie sich kreativ weiterzuentwickeln. Sie malt, schreibt und fotografiert. Gerne steht sie auch mal auf der anderen Seite der Kamera: vor der Linse.
Wofür bist du in der Redaktion berühmt bzw. berüchtigt?
Dafür, dass ich sehr oft schwarz trage. Irgendwie verbinde ich schwarz und weiß mit einem ruhigen Arbeitsumfeld. Es lenkt nicht ab, es ist klassisch.
Wie sieht Dein perfekter Arbeitstag bei zenith aus?
Ich glaube nicht an irgendeine Form der Perfektion, aber die beste Zeit bei zenith ist, wenn es ruhig ist im Büro und man sich voll auf das Designen fokussieren kann. (Anmerkung der Redaktion: Das kommt nicht oft vor.) Andererseits mag ich auch die zenith-Events, neue Leute kennenzulernen und zenith aus einem anderen Blickwinkel zu sehen, den ich vorher noch nicht kannte.
Welche zenith-Ausgabe ist dir am meisten in Erinnerung geblieben? (Warum?)
Ich habe am Design vom Jubiläums-Heft mitgewirkt und dank meines visuellen Gedächtnisses kann ich mich an jede einzelne Seite mit den Illustrationen, Texten und Fotos erinnern. Es ist eine außergewöhnliche Ausgabe, nicht nur bezogen auf die Gestaltung, sondern auch auf den Inhalt.
Welches Buch würdest du jedem weiterempfehlen?
Momentan lese ich viel von japanischen Autoren. »Blaue Linien auf transparenter Haut« von Ryū Murakami oder »Ich, der Kater« von Natsume Sōseki waren Bücher, die mich in letzter Zeit sehr beeindruckt haben. Wem sinnliche Literatur gefällt und wer zwischendurch eine Pause von Sachbüchern braucht, dem kann ich Ryūnosuke Akutagawa ans Herz legen.
Welches Gericht kochst du gut und gerne?
Meist eher simple Gerichte, aber ich beschäftige mich auch gerne mit der authentischen georgischen Küche. Wenn ich in der Stimmung bin, bereite ich aufwändigere, traditionelle Gerichte wie »Khachapuri«, »Khinkali« oder Süßes wie »Churchkhela« zu. Ich lasse mich auch gerne bekochen, aber ein gutes georgisches Restaurant in Berlin zu finden, ist eine Herausforderung.
Wen wolltest du schon immer einmal interviewen?
Wenn ich für eine Weile im 18. Jahrhundert leben könnte, würde ich Antoine Galland irgendwo in der Nähe der Île de la Cité aufsuchen und ihm alle möglichen Fragen zu den Manuskripten der Märchen aus »1001 Nacht« stellen.
Ein Ort, den du schon immer besuchen wolltest?
Ich werde niemals die atemberaubende Aussicht in Kazbegi vergessen oder wie es sich anfühlt, inmitten der nebligen, riesigen Berge in Mestia, Svaneti aufzuwachen. Die verschneiten Gipfel des Kaukasus haben etwas Majestätisches. Georgische Schönheit vergisst man nicht.
Ein Ereignis, das du niemals vergessen wirst?
Den 8. August 2008. In diesem Jahr haben russische Einheiten fast zwanzig Prozent meines Heimatlandes besetzt.
Warum würdest du Anderen empfehlen, zenith-Club-Mitglied zu werden?
Wer den Nahen Osten verstehen möchte, den bringt die zenith-Club-Mitgliedschaft einen großen Schritt näher an dieses Ziel. Je mehr man über die Region liest, desto komplexer wird das Bild und man verliert schneller den Überblick. Die Club-Mitgliedschaft bietet einen Leitfaden in dieser Flut an Informationen, nicht zuletzt durch Interaktionen mit den Fachwissenschaftlern und Journalisten in diesem Bereich. Sie gibt außerdem die Möglichkeit, an den Diskussionen teilzuhaben. Das ist nicht nur ein Privileg, sondern auch ein Mittel, sich gegen Vorurteile und falsche Darstellungen abzusichern.