zenith wird 20 Jahre alt. Anlässlich des Jubiläums wurde unser Magazin von einer Reihe von Medien vorgestellt und porträtiert. Eine Presseschau.
»Junge Menschen wollen dieses identitäre Denken nicht mehr mittragen«
Chefredakteur Daniel Gerlach im Interview mit Eva Marie Kogel
Die Welt, 27.08.2019
Daniel Gerlach spricht über sein neues Buch, in dem er mit negativen und schwarzmalerischen Visionen gegenüber dem Nahen Osten bricht. »Unsere Wahrnehmung hat Einfluss darauf, wie wir in dieser Region agieren. Es kann also sehr sinnvoll sein, einen Perspektiv-Wechsel vorzunehmen«, so Gerlach. Die Geschichte des Nahen Ostens sei geprägt von Figuren, die plötzlich im Fokus der Weltpolitik standen. Nur durch eine ganzheitliche und nicht von Vorurteilen geprägte Betrachtung der Region können Entwicklungen richtig eingeordnet werden. Ein Leitgedanke, dem auch die Berichterstattung des Magazins zenith folgt.
Das Nahost-Magazin Zenith wird 20 Jahre alt
von Axel Schröder
Deutschlandfunk, 28.08.2019
Im Rahmen des von zenith in Hamburg organisierten »Crashkurs Nahostexperte« interviewt Axel Schröder Chefredakteur Daniel Gerlach. »Wir wollten die Deutungshoheit von Veteranen des Auslandsjournalismus brechen und ein ganzheitlicheres Bild geben«, fasst Gerlach eine der Gründungsideen von zenith zusammen. »Fundierte Analysen aus dem Nahen Osten, die nicht versuchen, die Komplexität der Region einzudampfen, sondern diese Komplexität herauszuarbeiten«, so beschreibt der Beitrag die Berichterstattung von zenith.
Mit Ironie und Wissen gegen »Orient«-Klischees
Qantara (dpa), 28.08.2019
»Das auf Nahost- und Islam-Themen spezialisierte Magazin zenith feiert an diesem Donnerstag sein 20-jähriges Bestehen in Berlin. Dass die 1999 von sechs Hamburger Studenten gegründete Publikation bis heute existiert, liegt nicht nur an ihrer klischeefeindlichen Berichterstattung. Die Aufmerksamkeit für Themen aus der islamischen Welt ist in den zurückliegenden zwei Jahrzehnten deutlich gestiegen. Das hat auch mit Krieg, Flucht und Terror zu tun.«
»Überleben ist alles«
Chefredakteur Daniel Gerlach im Interview mit Swantje Kubillus
Spiegel Online, 30.08.2019
zenith hat sich in den vergangenen 20 Jahren immer wieder neu erfunden und festgestellt, dass hochwertige Berichterstattung auch ohne kommerziellen Durchbruch funktioniert. »Da ist es mit zenith und dem Medienmarkt ein bisschen wie im Nahen Osten: Überleben ist alles«, erklärt Gerlach. Prägende Momente der Redaktionsgeschichte waren vor allem der Irakkrieg 2003 und der Arabische Frühling, die zenith zwar nicht vorhersagen konnte, aber die handelnden Akteure schon frühzeitig kannte. Das gemeinnützige Finanzierungsmodell könne auch anderen Medienhäusern als Beispiel dienen, findet Gerlach.
Orient-ierung
von Moritz Baumstieger
Süddeutsche Zeitung, 30.08.2019
»1999 trat eine Gruppe von Hamburger Studenten der Islamwissenschaften an, um das zu ändern. In der von ihnen gegründeten Zeitschrift zenith wollten sie mit mehr Differenzierung und weniger Klischee über jene Länder und Völker schreiben, die damals Veteranen wie Peter Scholl-Latour mit leicht spätkolonialistischem Habitus erklärten. (...) Das mittlerweile mit einer Auflage von bis zu 9000 Ausgaben erscheinende Heft ist von einem Hinterzimmer eines Hamburger Weinladens nach Berlin gezogen, hat einen Verlag und einen Thinktank aufgebaut.«
Die Nahostversteher
von Alexander Bühler
Neue Zürcher Zeitung, 31.08.2019
»Als das Magazin vor 20 Jahren in Hamburg von sechs Studenten gegründet wurde, schien sich in der arabischen Welt (…) wenig zu bewegen. Mit Saddam Hussein, Muammar Gaddafi und Hosni Mubarak herrschten Despoten mit Ewigkeitsanspruch. (…) Zugleich habe es bei zenith stets die Möglichkeit gegeben, sich auszuprobieren. Und das jetzt bald 20 Jahre lang. Aus den jungen Talenten wurden Stars: So bekam das Gründungsmitglied Marcel Mettelsiefen für seine Dokumentationen aus dem Syrienkrieg beinahe einen Oscar verliehen, während Daniel Gerlach in den Rang eines Experten aufstieg, der oft im deutschen Fernsehen interviewt wird.«
Seit 20 Jahren im »Zenith«
von Gudrun Harrer
Der Standar, 05.09.2019
Auf der Liste der Dinge, um die man als Ösi die Deutschen beneiden könnte, steht Zenith weit oben. (...) Und nicht nur, aber auch im aktuellen Jubiläumsheft setzt sich die Redaktion mit dem »Fach« Nahost/Islam auseinander – wobei sie sich eine gewisse jugendliche, ironische Frische erhalten hat, die gern den Typ des wildgewachsenen »Nahostexperten« auf die Schaufel nimmt.