»Anahita Contemporary« bringt Künstler aus Nahost und Asien nach Berlin. Kuratorin Anahita Sadighi sieht in der Ausstellung informeller Kunst aus Iran, China und Deutschland die Möglichkeit, abstrakte Ausdrucksformen und Kulturerbe zusammenzudenken.
Hamid S. Neiriz stammt aus Iran. Der Ursprung der behandelten Thematik seiner Arbeiten geht auf seine intensive Beschäftigung mit altpersischen Traditionen, wie etwa die altiranische Religion des Zoroastrismus zurück. Er hat durch archäologische Studien für antike archaische und primitive Kunstformen hohe Sensibilität entwickelt. Durch seine Herkunft aus Iran, einem Kreuzungspunkt und Strahlungsfeld verschiedener noch heute im Alltag nachwirkender Zivilisationen und Kulturen ist Neiriz wohl offener und aufnahmebereiter für das Erbe früherer Zeiten als der eher gegenwartsfixierte Westeuropäer. Zugleich steht Neiriz in der Tradition der Moderne. Seine ästhetischen Wurzeln liegen in der abstrakten Kunst der »Art Informel«.
Ulrich Reimkasten ist Professor für Malerei an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle. Er hat sich frühauf mit der Textilen- und Teppichtradition Persiens beschäftigt, selbst zahlreiche Textilien und Webereien entworfen. Dieser Aspekt von Handwerk und Tradition in seinem Werk, der seine Ursprünge im persischen Raum hat, wird in seinen Arbeiten neu gedacht.
Wenxin Zheng stammt aus China und stellt bei »Anahita Contemporary« in Berlin zum ersten Mal aus. Sie sagst selbst über ihre Malerei: »Ich möchte den fragmentierten Informationsfluss als eine Art Illusion dokumentieren und versuchen, die künstliche Barriere zu überwinden, um die innere Gefühlswelt der Menschen einzufangen. Insgesamt hoffe ich, den Geist von der Selbstbeherrschung zu befreien, einen flexiblen Raum für Kreativität und eine aufgeschlossenere Haltung mit verschiedenen Blickwinkeln gegenüber Gemälden wiederzubeleben.«