Lesezeit: 6 Minuten
Kunst in Berlin

Interkontinentale Reichweite

Feature
»Anahita Contemporary«

»Anahita Contemporary« bringt Künstler aus Nahost und Asien nach Berlin. Kuratorin Anahita Sadighi sieht in der Ausstellung informeller Kunst aus Iran, China und Deutschland die Möglichkeit, abstrakte Ausdrucksformen und Kulturerbe zusammenzudenken.

Hamid S. Neiriz stammt aus Iran. Der Ursprung der behandelten Thematik seiner Arbeiten geht auf seine intensive Beschäftigung mit altpersischen Traditionen, wie etwa die altiranische Religion des Zoroastrismus zurück. Er hat durch archäologische Studien für antike archaische und primitive Kunstformen hohe Sensibilität entwickelt. Durch seine Herkunft aus Iran, einem Kreuzungspunkt und Strahlungsfeld verschiedener noch heute im Alltag nachwirkender Zivilisationen und Kulturen ist Neiriz wohl offener und aufnahmebereiter für das Erbe früherer Zeiten als der eher gegenwartsfixierte Westeuropäer. Zugleich steht Neiriz in der Tradition der Moderne. Seine ästhetischen Wurzeln liegen in der abstrakten Kunst der »Art Informel«.

»Anahita Contemporary«
Hamid S. Neiriz, »Apophis I«,( 2015), Gouache und Tusche auf Packpapier, montiert auf farbigen Karton, 100 x 70 cm

»Anahita Contemporary«
Hamid S. Neiriz, »Wirbelsturm im Atelier« (2000), Mischtechnik auf leichtem Karton, 73 x 102 cm

»Anahita Contemporary«
Hamid S. Neiriz, »Tanzender Schamane I«, 2015, Gouache und Tusche auf Packpapier, montiert auf farbigen Karton, 100 x 70 cm

Ulrich Reimkasten ist Professor für Malerei an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle. Er hat sich frühauf mit der Textilen- und Teppichtradition Persiens beschäftigt, selbst zahlreiche Textilien und Webereien entworfen. Dieser Aspekt von Handwerk und Tradition in seinem Werk, der seine Ursprünge im persischen Raum hat, wird in seinen Arbeiten neu gedacht.

»Anahita Contemporary«
Ulrich Reimkasten, »Palast 5« (2015), 135 x 220 cm, Pigmente, Acryl, Leim auf Leinwand

Wenxin Zheng stammt aus China und stellt bei »Anahita Contemporary« in Berlin zum ersten Mal aus. Sie sagst selbst über ihre Malerei: »Ich möchte den fragmentierten Informationsfluss als eine Art Illusion dokumentieren und versuchen, die künstliche Barriere zu überwinden, um die innere Gefühlswelt der Menschen einzufangen. Insgesamt hoffe ich, den Geist von der Selbstbeherrschung zu befreien, einen flexiblen Raum für Kreativität und eine aufgeschlossenere Haltung mit verschiedenen Blickwinkeln gegenüber Gemälden wiederzubeleben.«

»Anahita Contemporary«
Wenxin Zheng, »231171207102« (2017), Acryl auf Leinwand, 200X150cm

»Anahita Contemporary«
Wenxin Zheng, »806122016102JB« (2016), Acryl auf Leinwand, 200 x 150cm
Von: 
zenith-Redaktion

Banner ausblenden

Die neue zenith 02/2022 ist da: Reise zum Mittelpunkt der Erde

Reise zum Mittelpunkt der Erde

Die neue zenith ist da: mit einem großen Dossier zur Region Persischer Golf und überraschenden Entdeckungen. Von Archäologe über Weltpolitik und Wattenmeer zu E-Sports und großem Kino.

Banner ausblenden

Newsletter 2

Der heiße Draht

Frische Analysen, neue Podcast-Folgen, exklusive Einladungen zu Hintergrundgesprächen und Werkstattberichte: Jeden Donnerstag erhalten tausende Abonnenten den zenith-Newsletter. Sie  wollen auch auf dem Laufenden bleiben? Dann melden Sie sich hier kostenlos an.

Banner ausblenden

WM Katar

So eine WM gab es noch nie

Auf 152 Seiten knöpfen sich Robert Chatterjee und Leo Wigger alle wichtigen Fragen rund um die erste Fußball-WM in einem arabischen Land vor.