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Lesezeit: 7 Minuten
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Demographie, Migration und Innovation im Nahen Osten
Die ägyptische Hauptstadt Kairo bei Nacht.Foto: Stian Overdahl
Demographie, Migration und Innovation im Nahen Osten

Warum der Nahe Osten übergeht ...

Kommentar
von D. Eckard
08.10.2019
Wirtschaft

… und was das für uns und unsere Politik bedeutet.

Wenn derzeit über den Nahen Osten gesprochen wird, dominieren Krisenberichte und die Experten weisen – grundsätzlich ja zurecht – darauf hin, dass man jedes Land und jedes Problem einzeln oder auch im Kontext sehen müsse, um nicht in Schablonendenken zu verfallen. Ein Problem ist den meisten Staaten in Nahost und Nordafrika sowie deren Anrainern allerdings gemein. Und man muss nur ein, zwei Schritte zurücktreten, um das größere Bild zu erkennen.

 

»Der Nahe Osten geht nicht unter« – da hat zenith-Chefredakteur Daniel Gerlach mit seinem so lautenden Buchtitel vielleicht Recht. Stattdessen geht er aber über. Die Bevölkerungsentwicklung in all den genannten Staaten und Regionen ist mit einem friedlichen Zusammenleben in einer an Ressourcen armen Weltgegend (Öl und Gas außen vor gelassen) offenbar nicht gut vereinbar. In den arabischen Staaten der MENA-Region lebten 2016 rund 363 Millionen Menschen, wenn man die Golfstaaten nicht mitrechnet. Bis 2030 ist dort laut Demografie-Fachleuten ein Wachstum auf 458 Millionen zu erwarten.

 

Der Jugendüberhang (youth bulge) ist in fast allen Ländern des Nahen und Mittleren Ostens erheblich, nachteilig hinzu kommt der nach wie vor bestehende, weitgehende Ausschluss von Frauen von wirtschaftlicher Teilhabe. Noch geht es im Wesentlichen um die jungen Männer, über die man sich Gedanken machen muss.

 

Auch wenn einige wenige Herrscher und Regime im Nahen Osten es bedauerlicherweise noch immer anders sehen: Kriege als Instrument zur Kontrolle von Bevölkerungsentwicklung gehören auch in dieser Region nicht mehr in unsere Zeit. Jungen Männern, die keine wirtschaftlichen Perspektiven haben, bleibt letztlich nur die Migration in die Industriestaaten des »globalen Nordens« – nach Europa, USA, Kanada oder Australien.

 

Es ist ja richtig: Deutschland braucht Fachkräfte – zumindest so lange, wie die Wirtschaft noch brummt. Warum also nicht die Migration aus dem Nahen und Mittleren Osten als Win-Win-Situation begreifen? Nun: zum Ersten suchen sich Migranten ihr Ziel nicht nach der Bedarfslage aus. Und es kommen eben nicht nur diejenigen, denen aufgrund einer guten Qualifizierung ohnehin alle Wege offenstehen. Warum das so ist, soll hier nicht weiter vertieft werden. Und auch die Frage nach den Grenzen der Integrationsfähigkeit – bei denen, die nach Europa kommen und bei denen, die schon länger hier sind – müsste man anderswo diskutieren.

 

In den Herkunftsländern der Migranten jedenfalls löst die Migration, abgesehen von den Rücküberweisungen der Migranten in ihre Heimatländer, keinerlei Probleme. Und dort, wo sie bevorzugt hingehen, entstehen manchmal neue. Ich zitiere hier den Entwicklungsökonomen – und Sohn deutscher Migranten – Paul Collier: »Die Frage ist nicht, ob Migration gut oder schlecht ist. Die Frage ist, welche Form der Migration die beste ist« (aus seinem Buch »Exodus«, das vor der Migrationskrise 2015 erschien). Seine migrationsökonomischen und -ethischen Thesen, die hier ebenfalls nicht vertieft werden können, sind allerdings nicht unumstritten.

 

Es entstehen Proletariate, denen zugleich die Arbeitsplätze fehlen

 

Zurück zum Nahen Osten: Wer in Städten wie Bagdad, Kairo und Beirut unterwegs ist, kann sich des Eindruckes nicht erwehren, dass hier eine schlimme Dystopie entsteht – wenn man der Entwicklung nicht etwas entgegensetzt. Zu viele, meist sehr junge Menschen auf zu engem Raum, oft ohne funktionierendes Management von Müll, Abwasser und Energie. Die öffentlichen Bildungssysteme sind miserabel, nur Privilegierten ist es möglich, ihre Kinder auf private Schulen und Universitäten zu schicken. Es entstehen somit rasch wachsende urbane Proletariate, denen aber zugleich die Arbeitsplätze fehlen.

 

Auch deshalb sind der Öffentliche Dienst und die Armee in den Ländern des Nahen und Mittleren Ostens so aufgebläht – um ein Mindestmaß an Beschäftigung und sozialer Sicherung bereitzustellen. Dies führt jedoch in einen Teufelskreis, da den Staaten neben Gehältern, Pensionen, Subventionen und Schuldendienst kaum mehr Raum für Investitionen in Infrastruktur oder Bildung bleibt. Der Rest wird von Korruption aufgezehrt. Und die Zeit der finanziellen Morgengaben der Golfmonarchien an in Not geratene arabische Bruderstaaten ist vorüber.

 

Was ist zu tun? Leider sind die Lösungswege so unoriginell wie alternativlos: Sie führen zwingend über harte Strukturanpassungsmaßnahmen, Reduzierung von Subventionen, Entlassungen in den öffentlichen Diensten. Damit gehen soziale Härten und öffentliche Proteste, eventuell sogar politische Destabilisierung einher. Solange keine andere Lösung präsentiert wird, kann nur eine Sanierung und Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit nahöstlicher Volkswirtschaften die Antwort sein. Die Bildung und Integration von Frauen in die Wirtschaft könnten dabei übrigens eine wichtige Rolle spielen: Kurzfristig mag es die Konkurrenz am Arbeitsmarkt zwar erhöhen. Langfristig würde dies allerdings zu einem Rückgang der Geburtenrate und einer Verbesserung der Erfolgsaussichten der Volkswirtschaften führen.

 

Wer aber jetzt zur »Ursachenbekämpfung« auf die Instrumente der internationalen Entwicklungshilfe setzt, offenbart, dass er sich der Dimension des Problems und der Begrenztheit der bisher zur Verfügung stehenden Mittel nicht bewusst ist. Die Einrichtung von Berufsbildungsstätten etwa ist sicherlich richtig, löst aber das zugrundeliegende Problem nicht ansatzweise – ebenso wenig wie die Erhöhung von Beiträgen an UN-Organisationen und im Rahmen der humanitären Hilfe.

 

Das Fazit? Europa wird weiterhin und verstärkt Migrationsziel sein für junge Menschen aus dem Nahen und Mittleren Osten. Damit wir Migration als etwas begreifen können, das nützlich sein kann, müssen wir sie besser regeln, als dies derzeit noch der Fall ist. Wir dürfen allerdings auch den Blick nicht davor verschließen, dass der Nahe Osten uns in vieler Hinsicht überfordern wird. Ein Volk wie die Ägypter wächst jährlich um fast zwei Millionen Menschen. Die letzte UN-Weltbevölkerungskonferenz fand vor 25 Jahren in Kairo statt. Seither hat sich die Bevölkerung Ägyptens nochmals nahezu verdoppelt. Die Staaten des Nahen und Mittleren Ostens müssen versuchen, die Demographie – mit Europas Unterstützung – in den Griff zu bekommen, sonst bleiben alle Maßnahmen zur Unterstützung von Ausbildung und wirtschaftlicher Entwicklung vergebens.


D. Eckard ist ein Pseudonym. Der Autor ist ein deutscher Beamter mit langjähriger Arbeitserfahrung im Nahen Osten.

By: 
D. Eckard
Wirtschaft
Migration
Innovation
Konjunktur
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