
Die ehrgeizig begonnene Aufarbeitung der Korruption gerät ins Stocken. Die schwebenden Verfahren gegen wichtige Geschäftsleute verunsichern Investoren. Für die Regierung hat inzwischen die Wiederbelebung der Wirtschaft Vorrang.

Kleine und große Akteure mischen militärisch – direkt oder indirekt – in Syrien mit. Ergebnis: eine unkontrollierte Eskalation der Gewalt. Eine Militärintervention würde dasselbe Resultat bringen – nur schlimmer, meint Huda Zein.

In einem taktisch brillanten Schachzug hat Benjamin Netanjahu mit der Kadima von Schaul Mofaz eine Einheitsregierung geschmiedet. Die Opposition schäumt vor Wut – doch bei den Wählern genießt Israels Premier nie dagewesene Popularität.

Die Parlamentswahlen in Algerien stärken die Staatsparteien FLN und RND und schwächen die moderaten Islamisten. Manipulationsvorwürfe und die umstrittene Wahlbeteiligung überschatten den Urnengang.

2008 trafen sich vier junge Männer während des Fastenmonats in einer Berliner Moschee. Sie träumten vom Dschihad in Waziristan. Drei von ihnen machten später Schlagzeilen – aber es hätte für sie alle schlimmer kommen können.

In der Bewertung des Wahlsiegers Francois Hollande findet die nahöstliche Presse keine einheitliche Stimme. Während israelische Zeitungen Nicolas Sarkozy nachtrauern, hoffen arabische Medien auf eine muslimfreundlichere Politik.

Die Lehren des vergangenen halben Jahres waren für Ägyptens Salafisten wie ein Crashkurs in Sachen Politik. Zwischen Desillusionierung und Emanzipation versuchen islamistische Politiker und ihre Anhänger ihren Platz zu finden.

In seinem Buch »Iran. Weltreich des Geistes« erzählt Michael Axworthy die wechselhafte, über 2000-jährige Historie des Landes. Seinem Anspruch, die reiche Kulturgeschichte mit einzubeziehen, wird der Autor allerdings nicht immer gerecht.

Zyad El-Elaimy von der ägyptischen Revolutionsjugendkoalition sitzt für die Sozialdemokraten im Parlament. Im Interview erzählt er von lebender Revolutionsdeko und der Arbeit als Abgeordneter neben Salafisten, Muslimbrüdern und Militär.

In seinem Buch »Neo-Moslems« beschreibt Eren Güvercin einen vielfältigen deutschen Islam – im Guten wie im Schlechten – und erklärt, warum junge deutsche Muslime mit Labels wie liberal und konservativ nur wenig anfangen können.